In Zuchtställen, wo die Stuten mit ihren Fohlen stehen, werden Salzlecksteine oft nicht oder nur so angeboten, dass die Fohlen nicht drankommen. Das hat gute Gründe, denn Fohlen sind unendlich neugierig. Salz schmeckt lecker und ruckzuck ist so ein Salzstein weggeschleckt. Schlimmer Durchfall ist die Folge, der für ein junges Fohlen schnell lebensbedrohlich werden kann. Es dauert ein paar Monate, bis die Kleinen gelernt haben, dass man nicht alles in den Mund stecken soll, was so herumhängt. Sobald sie abgesetzt sind, hat sich das Verhalten üblicherweise so reguliert, dass der Salzleckstein nur frequentiert wird, wenn auch Salzbedarf besteht.
Deshalb sollte in Aufzuchtställen immer ein Salzleckstein zur freien Verfügung stehen. Er liefert dem Organismus Natriumchlorid, das im Gras und Heu in den meisten Regionen fehlt (nur Pferde, die direkt an der Küste wohnen, können sich das aus dem Grundfutter ziehen, weil es dort immer einen Eintrag vom Meer über den Wind gibt).
Den Bedarf von Salz im Auge behalten
Der Bedarf schwankt sehr stark mit den Jahreszeiten, der sonstigen Mineralversorgung und auch individuell von Pferd zu Pferd. Normalerweise gehen die Pferde hier und da immer mal wieder an den Leckstein.
Steht ein Pferd aber durchgehend am Salzleckstein und „frisst“ ihn innerhalb von ein bis drei Tagen auf, dann sollte man sich dringend den Mineralhaushalt genauer anschauen, dann stimmt etwas nicht.
Ansonsten halten Salzlecksteine normalerweise so zwischen ein paar Wochen und ein paar Jahren, je nach dem Bedarf der Pferde im Stall.
Natursalzsteine oder Siedesalz-Lecksteine?
Es gibt die weißen Siedesalz-Lecksteine oder Natursalzlecksteine, die meist rosa bis grau aussehen. Beide stammen letztlich aus denselben Abbaugebieten und sind Natriumchloridlieferanten.
Es ist aber interessant zu beobachten, dass die meisten Pferde Natursalzsteine bevorzugen gegenüber den weißen Siedesalzsteinen. Sie scheinen wohl besser zu schmecken. Die Natursalzsteine für den Pferdestall bekommt man aus Pakistan („Himalaya-Salz“) oder aus heimischem Abbau („Bergkern“). Was man anbietet, muss letztlich das eigene ökologische Gewissen entscheiden, von den Inhaltsstoffen her sind sie vergleichbar.
Mehr dazu: Salz – und warum es für den Körper wichtig ist oder Welches Mineralfutter für ein Jungpferd?
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