Sanoanimal Kräutertipp:
Der unscheinbare Hirtentäschel wächst im Frühsommer überall an Wegrändern, Koppeleingängen und teilweise sogar an den Rändern der Winterausläufe. Er ist eine so genannte Pionierpflanze, die mit als erste Brachflächen besiedelt, denn der Hirtentäschel liebt das Licht. Außerdem liebt er nährstoffreiche Böden, weshalb er auch als so genannte Zeigerpflanze für Stickstoff im Boden gilt. Er wurde vermutlich vor Jahrhunderten eingeschleppt aus Westasien und früher als Heilpflanze geschätzt. Heute ist er fast in Vergessenheit geraten. Aber wenn man einmal auf diese unscheinbare, hübsche Pflanze mit ihren herzförmigen Früchten achtet, entdeckt man Hirtentäschel fast überall. Von den Hebammen der alten Zeit wurde der Hirtentäschel geschätzt, da er Wehen fördert und Blutungen stillt. Er wurde daher rund um den Geburtszeitpunkt eingesetzt.
Aus diesem Grund sollten tragende Stuten auch keinen Hirtentäschel bekommen, außer rund um den Geburtszeitpunkt (was meist auch die Zeit der Hirtentäschelblüte ist).
Interessanter noch ist seine Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System, denn er unterstützt die Normalisierung des Blutdrucks und zwar sowohl bei zu hohem als auch bei zu niedrigem Blutdruck. Daraus erklärt sich vermutlich auch seine harntreibende Wirkung, da Pferde mit schwachem Blutdruck oft eine nicht ausreichende Nierenfunktion haben. Außerdem soll der Hirtentäschel laut der Naturheilkunde gegen Arteriosklerose helfen, den Magen unterstützen und die Peristaltik aktivieren.
Hirtentäschel ist damit das ideale Kraut für ältere Pferde, die altersbedingt Herzinsuffizienzen haben mit allen Folgesymptomen wie träger Peristaltik, Blutdruckproblemen und Nierenschwäche.
Pferde lassen ihn im Sommer oft links liegen. Man kann ihn daher schön sammeln, trocknen und im Winter immer mal anbieten. Vor allem bei Wetterwechseln kommt er älteren Pferden oft zugute.
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