Symptome von Magenproblemen
Ist Ihr Pferd besonders heikel, wenn es neues oder ungewohnt schmeckendes Futter bekommt? Reagiert es empfindlich auf jede Veränderung in der Fütterung? Zeigt es Gurtenzwang oder ist es „kitzlig“ am Bauch? Wechselt es zwischen Kraftfutter und Heu ab beim Fressen? Schleckt es während des Fressens an Salzstein, Gitterstäben, Holzwand oder anderen Gegenständen herum? Mag es kein kaltes Wasser trinken, warmes aber gern und reichlich? „Rülpst“ es gelegentlich oder stinkt aus dem Maul, obwohl die Zähne in Ordnung sind? Zeigt es stereotype Verhaltensweisen wie Koppen oder Zähneknirschen, wenn ihm etwas nicht passt?
Dann besteht das Risiko, dass Ihr Pferd unter Umständen mit Magenproblemen zu tun hat, die sich bis zu Magenschleimhautentzündungen oder sogar Magengeschwüren steigern können (https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/html/10.1055/s-0035-1545701).
Solche Magenprobleme sind nicht nur bei Rennpferden und Sportpferden verbreitet, sondern betreffen auch einen relativ hohen Anteil an Freizeitpferden.
Die tierärztliche Therapie von Magenproblemen sollte immer mit Optimierungen im Bereich Haltung, Fütterung und Training kombiniert werden (siehe dazu auch „Zivilisationskrankheiten des Pferdes“, Fritz und Maleh, Sonntag Verlag 2016).
Optimierung von Haltung, Fütterung und Training
Dabei stehen die Reduktion von Stress und die Gabe von Heu als Raufutter über einen Zeitraum von 24h täglich unbedingt im Vordergrund. Stärkehaltige Futtermittel sollten dringend reduziert, optimal komplett aus der Ration ausgeschlichen werden.
Die Haltung sollte dringend auf mögliche Stressfaktoren untersucht und optimiert werden. Beim Training ist auf viel ruhige Bewegung im Schritt oder leichten Trab, ohne Erfolgsdruck, zu achten.
Vermeiden sollte man die Fütterung größerer Mengen Basenpulver (Natriumbikarbonat, Kaisernatron), da es lediglich die Magensäure neutralisiert, aber keinen weiteren therapeutischen Effekt hat. Ein altes Hausmittel bei Magenproblemen ist die Fütterung von gründlich durchgekochtem Leinsamen (ca. 50-100g pro Tag, eine Viertelstunde lang kochen, lauwarm verfüttern).
Wenn das organisatorisch nicht machbar ist oder das Pferd gewichtsbedingt eher nicht solche Leinsamen-Mengen bekommen sollte, kann man auch versuchen, OKAPI Ganze Flohsamen mit warmem Wasser oder Anis-Kümmel-Fenchel-Tee (Drogerie, Apotheke) anzurühren und zu geben, wobei das Ergebnis nicht ganz vergleichbar ist mit dem von Leinsamen.
Unterstützend hat sich vor allem die Gabe von OKAPI GasterCare erwiesen, das speziell für magenempfindliche Pferde entwickelt wurde. Es kann auch vorbeugend oder vor größeren Stressphasen wie Stallwechsel etc. gegeben werden, um das physiologische Gleichgewicht der Magenwände zu unterstützen.
Mehr zum Thema: Magengeschwüre bei Pferden
oder im Video: Hat mein Pferd Magengeschwüre?
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