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Und was man dagegen tun kann.

Wie entstehen Mauke und Raspe?

Mauke ist eine entzündliche Hauterkrankung in der Fesselbeuge. Sie kann nässend oder trocken und krustig sein und von kleinen, Cent-großen Flecken bis zu großflächigem Erscheinungsbild über das gesamte Röhrbein reichen. Treten diese Symptome lokal begrenzt im Bereich der Rückseite von Karpal- oder Sprunggelenk auf, spricht man von Raspe.

Von Raspe betroffen sind vor allem Pferde mit starkem Fesselbehang wie Kaltblüter, Friesen, Tinker usw. Mauke kann bei allen Pferde auftreten, allerdings sind hier auch die Pferde mit starkem Kötenhang besonders betroffen. Talgige Auflagerungen auf der Vorderseite des Röhrbeins, ohne Beteiligung der Fesselbeuge, sind keine Mauke, hängen aber ähnlich wie Mauke auch häufig mit Stoffwechselproblemen zusammen. Viele Pferdehalter kennen das Mauke-Problem, vor allem im Winter und versuchen, ihm mit dem Schmieren verschiedenster Salben zu begegnen.

Ursachen für Mauke oder Raspe in modernen Ställen

Früher waren die Hauptursachen für das Auftreten von Mauke unhygienische Haltungsbedingungen mit Matrazeneinstreu und ungemisteten Ausläufen. Hier konnten Fäulnisbakterien und Pilze die Haut angreifen und zu Entzündungen führen.

dickes Pferd steht auf der Matschweide
© Photogrevy / Adobe Stock

Schlechte Hygiene ist heute meist nicht die Ursache

Diese Bedingungen findet man nur noch in den wenigsten Ställen; üblicherweise werden Boxen und Laufställe täglich gemistet, Ausläufe und Weiden abgeäppelt.

Die Haut ist normalerweise gut geschützt

Trotzdem bekommen die Pferde Mauke, vor allem im Winter. Das wird häufig auf die matschigen Aufläufe geschoben. Aber Schlamm alleine ist für die Pferdehaut kein Problem. Ein natürlicher Säureschutzmantel und die Hautflora, also auf der Haut siedelnde Bakterien, schützen die Haut vor solchen äußeren Einflüssen.

Häufige Ursache: Überlastung der Niere

Die der Mauke zugrundeliegende Ursache ist in den meisten Fällen ein Stoffwechselproblem. Die Haut ist die größte Hilfsniere des Körpers. Ist die Niere überlastet, so versucht der Körper, Abfallstoffe über die Haut zu entsorgen. In Studien konnte gezeigt werden, dass diese Entsorgung über die Schweißdrüsen ähnlich funktioniert wie die Produktion des Urins in der Niere. Nach der Traditionellen Chinesischen Medizin sind auch die Füße Hilfsnieren des Körpers. Mit der Mauke kommt hier beides zusammen; das eigentliche Nierenproblem äußert sich in Hautproblemen im Bereich der Hufe.

Im Winter äußert sich das Stoffwechselproblem häufig als Mauke oder Raspe

Mauke tritt deshalb so häufig im Winter auf, weil Feuchtigkeit und Sand die durch die behelfsmäßige Abfallentsorgung angegriffene Haut zusätzlich reizen. Außerdem ist der Winter nach der Chinesischen Medizin „Nierenzeit“ – also die Zeit, in der die Nieren besonders geschwächt sind. Feuchte Kälte ist eine zusätzliche Belastung für die Nieren. Außerdem ist die Nährstoffversorgung im Winter nicht optimal, da der Weidegang fehlt. Werden Heulage, zu wenig Heu oder schlechte Heuqualität gefüttert, fehlt die Bewegung, weil die Weiden geschlossen und die Winterausläufe klein sind, so ist das Stoffwechselproblem vorprogrammiert. Was sich bei dem einen Pferd in Kotwasser, beim nächsten in Strahlfäule und beim Dritten in Infektanfälligkeit äußert, ist bei einigen Pferden die Mauke oder Raspe: ähnliche Ursache, verschiedene Symptome.

Vorsicht: Zucker belastet die Niere

Kaltblüter, Tinker, Friesen und Robustpferde haben eine hohe Empfindlichkeit auf Zucker. Zucker findet sich immer mehr in der Pferdenahrung, in Form von Melasse, hydrothermisch aufgeschlossenen (extrudierten oder geflockten) Getreiden, in Form von Karotten, Apfeltrester uvm. Der Zucker treibt den Blutzuckerspiegel nach oben – darauf ist der Pferdestoffwechsel nicht ausgelegt. Gerade Kaltblüter und Robustpferde haben viel größere Probleme, ihren Blutzuckerspiegel nach solchen Mahlzeiten wieder runter zu regulieren, als Warmblüter. Ein dauerhaft hoher Blutzuckerspiegel belastet erheblich die Nieren, weil das Blut durch den Zucker zähflüssiger wird. Eine schleichende Niereninsuffizienz ist die Folge. Diese wird im Blutbild erst sichtbar, wenn etwa 70 % der Niere zerstört sind.

Heulage schafft falsches Klima im Darm

Auch Heulage gehört zu den stoffwechselbelastenden Futtermitteln. Durch Heulage werden zu viele Milchsäurebakterien zugeführt, dadurch sinkt der pH-Wert im Dickdarm, die Darmflora stirbt ab und die Milchsäurebakterien siedeln sich an. Diese gehören aber nicht zur natürlichen Darmflora des Pferdes, sie können weder effektiv Cellulose verdauen, noch stellen sie dem Körper die wichtigen B-Vitamine und essentiellen Aminosäuren zur Verfügung, wie das die Darmflora tut. Die Pferde geraten in einen Mangel an aktiviertem Vitamin B6, welches dringend zur Entgiftung in der Leber benötigt wird. Gleichzeitig nimmt das Pferd vermehrt Milchsäure aus dem Darm auf, die mühsam unter Sauerstoffverbrauch von der Leber in Glucose umgewandelt werden muss, bevor sie verwertet werden kann. Für die menschliche Verdauung sind Milchsäurebakte rien förderlich, der Pferdestoffwechsel ist jedoch ausdrücklich nicht darauf ausgerichtet.

Folge: Übersäuerung

Eine schleichende Übersäuerung des Bindegewebes und des Raums zwischen den Zellen ist die Folge. Der Blut-pH bleibt dabei normal, weil die Niere alle Reserven mobilisiert, um diesen Wert keinen Schwankungen auszusetzen. Ihre Aufgabe ist es auch, den Gewebe-pH-Wert normal zu halten. Damit das bei einer Übersäuerung gelingt, hält die Niere vermehrt Wasser zurück, das im Gewebe eingelagert wird und die Säuren dort verdünnt. Die Pferde sehen optisch „rund“ aus und der Besitzer freut sich, dass sein Pferd so gut im Futter steht. Es ist aber keine Muskelmasse, sondern Wasser, welches das Gewebe aufschwemmen lässt. Das wiederum belastet das Herz-Kreislauf-System, weil viel mehr Druck aufgebracht werden muss, um genug Lymphe durch das Gewebe zu spülen und die Zellen zu versorgen. Diese Belastung wirkt sich als zu hoher Blutdruck in der Niere aus, wodurch Nierengewebe schleichend zerstört wird. Die Auswirkungen sind nicht sofort sichtbar, sondern erst Jahre später.

Mauke/Raspe als Frühwarner

Mauke oder Raspe weist darauf hin, dass die Niere ihre Aufgabe nicht mehr ausreichend erfüllen kann und dringend entlastet werden sollte.

Überforderung der Niere bei Heulage-Fütterung

Was tun dagegen?

Hygiene prüfen

Bei Pferden mit Mauke oder Raspe muss natürlich an erster Stelle die Hygiene im Stall überprüft werden. Matrazenstreu, „Misteinstreu“ oder ungemistete Ausläufe müssen gereinigt, evtl. desinfiziert und sauber gehalten werden. Schlammausläufe, die sich nicht abmisten lassen, sollten eine Drainage bekommen und aufgekiest oder alternativ betoniert werden, damit die Pferde zumindest stellenweise trocken und sauber stehen können. Schlammkoppeln mit geringem Pferdebesatz und damit auch geringem Kotanteil sind kein Problem. Allerdings sollte das Pferd mit akuter Mauke dort erstmal nicht untergebracht, sondern möglichst trocken gestellt werden.

Fütterung optimieren

An zweiter Stelle steht die Optimierung der Fütterung. Dazu gehört eine ausreichende Menge guten, stängeligen Heus, um der Darmflora wieder Nahrung zu geben. Heulage und andere silierte Produkte müssen vom Futterplan gestrichen werden, ebenso alle Futtermittel, die stark zuckerhaltig sind wie Leckerlies, Karotten, Äpfel, Brot, stark melassierte Mischfutter, Pellets usw. Auch bei Heucobs ist Vorsicht geboten. Da sie eingeweicht gefüttert werden müssen, kauen die Pferde nicht und produzieren damit zu wenig Säure-puffernden Speichel. Eine Übersäuerung des Magen-Darmtrakts kann auch hier die Folge sein.

Darmsanierung

Je nachdem, was bisher gefüttert wurde, ist unter Umständen eine Darmsanierung notwendig, um die Darmflora schneller wieder in ihr Gleichgewicht zu bringen. Sprechen Sie uns gerne an, wie Sie die Darmregeneration unterstützen können.

Test auf Kryptopyrrolurie (KPU)

Bei starker oder schon lange bestehender Mauke sollte ein Test auf Kryptopyrrolurie (KPU) durchgeführt werden. Diesen Test bietet das Labor www.sension.eu an. Ist das Ergebnis positiv, kontaktieren Sie uns bitte für die notwendigen therapeutischen Maßnahmen.

Entsäuerung nach Heulagefütterung

Wurde Heulage gefüttert, ist eine Entsäuerungskur notwendig. Dafür können Sie OKAPI Prodic über 2 – 4 Wochen geben – das bindet Säuren im Darm ab und das Darmmilieu kann sich leichter stabilisieren.

Blutzuckerspiegel normalisieren

Wurden stark zuckerhaltige Futtermittel gegeben, sollten die Pferde langsam entwöhnt und auf ein zuckerarmes Futter wie Heu und OKAPI Vierjahreszeitenfutter umgestellt werden. Besteht bereits eine Insulinresistenz oder EMS, kann das Pferd über die Gabe von OKAPI PankrEMS forte unterstützt werden.

Niere unterstützen

In jedem Fall sollte eine Kur mit OKAPI Spirulina (als Pulver oder Pellets) durchgeführt werden. Die Spirulina-Alge bindet Toxine im Körper ab und wird im Wesentlichen über den Weg Leber-Galle-Darm ausgeschieden, entlastet also die Nieren. Die Niere sollte gleichzeitig im zweiwöchigen Wechsel über 12 Wochen mit OKAPI Entschlackungskräutern und OKAPI Kräuterweide unterstützt werden.

Hautregeneration

Die Fütterung von OKAPI Zinkchelat Plus, OKAPI Schwefel Plus und OKAPI Wildsamen unterstützt die Hautregeneration. Nässende Mauke sollte lokal eine Woche lang mit kolloidalem Silber eingesprüht werden und danach täglich mit EM-A. Das verhindert die Ansiedelung von Pilzen und Fäulnisbakterien. Trockene Mauke kann man in Ruhe lassen oder – je nach Lage und Größe – mit einer paraffinfreien Ringelblumensalbe einschmieren, damit die Haut nicht einreißt und eine nässende Mauke daraus wird.

Langfristige Maßnahmen

Pferde, die zu Mauke neigen, sollten über den Winter stets eine Kur aus OKAPI Entschlackungskräutern, OKAPI Kräuterweide, OKAPI Imuno Kräutern und OKAPI Bitterkräutern im zweiwöchigen Wechsel bekommen. Alternativ empfehlen wir die Fütterung von OKAPI Vierjahreszeitenfutter, um den Stoffwechsel über das Jahr sinnvoll zu unterstützen, damit der Winter maukefrei bleibt. Langfristig sollten Sie mit OKAPI Mineralfutter die Zink-Versorgung sicherstellen und mit der gelegentlichen Gabe von OKAPI Wildsamen die Hautfettung stimulieren.