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Je kälter das Wetter, desto höher der Heuverbrauch

Diese Beobachtung, die derzeit viele Stallbetreiber machen, hat einen ganz einfachen Grund: Pferde nutzen den größten Teil der Energie, die bei der Faserverdauung im Dickdarm als Wärme frei wird, um ihre Körperkernwärme zu erhalten.

Je kälter also die Außentemperaturen, desto mehr faserhaltiges Futter benötigen sie, um ausreichend Energie für den Wärmeerhalt zu gewinnen. Wer in Portionen füttert, sollte also immer im Auge behalten, dass diese größer bemessen sein müssen, je kälter die Temperaturen sind. Kraftfutter spielt hier bei der Wärmegewinnung nur eine untergeordnete Rolle und sollte nicht erhöht werden.

Es dient der schnellen Energiegewinnung für Bewegung. Da die meisten Reiter aber weniger reiten, je kälter es wird, sollte es mit sinkenden Temperaturen eher sparsamer dosiert werden.

Passendes Mineralfutter auch im Winter anbieten

(Anm. zu den folgenden Empfehlungen: wir entwickeln gemeinsam mit OKAPI gesunde Futterergänzungen, die wir daher auch guten Gewissens regelmäßig in unseren Beratungen empfehlen können, wie aber auch Produkte anderer Hersteller, von denen wir überzeugt sind, wie beispielsweise Agrobs)

Zum Fellwechsel im Frühling sollte man außerdem spätestens wieder anfangen, Mineralfutteranzubieten. Die Fellbildung entzieht dem Körper in erhöhtem Maß Zink und Schwefel, die entsprechend nachgeliefert werden müssen.

Da das Raufutter sehr stark von Wiese zu Wiese und von Ernte zu Ernte in den Mineralgehalten schwanken kann, ist eine Zufütterung von Mineralfutter unbedingt empfohlen, um im Fellwechsel Mangelerscheinungen vorzubeugen.

Hier reicht es für die meisten Pferde, eine reine Mineral- und Spurenelementemischung zu geben, wie z.B. das OKAPI Mineral Pur G (bzw. wenn das Grundfutter von sehr mineralarmen Sand- oder Moorböden kommt alternativ das OKAPI Weidemineral GS).

Bei Jungpferden im Wachstum muss gerade im Winter auf ein ausreichendes Angebot an Eiweiß geachtet werden. Wer eher mageres (pferdegerechtes) Heu verfüttert, kann hier über das OKAPI Junior-Mineral G einen Ausgleich schaffen, denn es enthält die zum Muskelaufbau essentiell benötigten Aminosäuren Lysin, Methionin und Threonin.

Magengeschwüre beim Pferd erkennen
©Mani / AdobeStock

Ältere Pferde jenseits der 20 leiden häufig unter einer so genannten Malabsorptionsstörung. Hinter dem sperrigen Namen verbirgt sich schlicht die Tatsache, dass der Darm im Alter weniger Nährstoffe aufnehmen kann, also weniger von dem, was ich in das Pferd hineinfüttere, auch tatsächlich im Stoffwechsel ankommt.

Hier sollte mit einem höher dosierten Mineralfutter wie dem OKAPI Senior Mineral G gegen gesteuert werden. Mit Beginn der Weidesaison lassen viele Pferde das Mineralfutter dann stehen, da sie sich aus dem Weidegras vermehrt mit Mineralstoffen versorgen können.

Wildpferde fressen in der kalten Zeit Ästen und Zweige

Ab Februar zeigen viele Pferde eine gesteigerte Begeisterung dafür, an Ästen und Zweigen zu nagen. Deren Rinden und Laubreste liefern viele sekundäre Pflanzenstoffe und sind ein typischer Teil jeder Winter-Ration bei Wildpferden.

Da Äste, Zweige und Laubreste zu dem gehört, was die Natur auch im Winter anbietet, hat sich der Stoffwechsel der Pferde entsprechend darauf eingestellt.

Nicht jeder Pferdehalter hat die Möglichkeit, Äste und Zweige zu verfüttern oder Büsche und Bäume auf den Ausläufen stehen zu haben, die im Winter abgenagt werden können. In diesen Fällen sollte OKAPI Laub und Rinden als Alternative angeboten werden. So kann sich das Pferd mit den sekundären Pflanzenstoffen aus Blättern und Rinden versorgen, die einen wertvollen Beitrag für die Stoffwechselregulation liefern.

Dennoch kann man beobachten, dass Holz nicht verschmäht wird, schon allein wegen des genüsslichen „nagens“. Hier steht die Theorie im Raum, dass die Pferde durch das intensive Holz-Nagen vor allem zum Februar / März hin versuchen, ihre Schneidezähne nachzukürzen, die im Winter durch das Heu-fressen nicht ausreichend abgenutzt wurden.

Beeren, Hagebutten und Samen

Spätestens in den letzten Wintermonaten werden auch an den Sträuchern vom Sommer übrig gebliebene Beeren und Hagebutten gerne noch gepflückt und die übrig gebliebenen Samenstände einiger Pflanzen geerntet. Das sind oft sehr fett- und eiweißhaltige Samen, die wenig Stärke enthalten. OKAPI Wilde Beeren sind hier eine schöne Alternative.

Okapi Wilde Beeren gesunde Futterzusätze für Pferde
Okapi Wilde Beeren © Okapi GmbH

Sie können im Wechsel mit OKAPI Hagebutten immer mal auf den befestigten Auslauf oder am Putzplatz ausgestreut werden. Die Pferde haben großen Spaß daran, die Beeren aufzusammeln und kauen sie genüsslich. Gerade rote Beeren und Hagebutten enthalten viel Beta-Carotin, das die Pferde unterstützt, ihren Vitamin A Haushalt zu normalisieren.

OKAPI Wildsamen sind eine Mischung aus stärkefreien, aber sehr eiweiß- und fetthaltigen Samen, wie sie Pferde auch in der Natur im Winter finden. Sie liefern hochwertige, ungesättigte Fettsäuren, die nicht nur im Stoffwechsel benötigt werden, sondern auch für die Hautfettung. Insbesondere Pferde mit Hautproblemen wie Ekzemer, aber auch solche mit trockener, schuppiger Haut, profitieren von der Zufütterung fetthaltiger Samen im Winter und während des Fellwechsels.

Sie können abwechseln mit im normalen Fachhandel erhältlichen Leinsamen und ungeschälten Sonnenblumenkernen angeboten werden, um das Fettsäuremuster noch zu optimieren und für Abwechslung auf dem Speiseplan zu sorgen.

So fütterst du dein Pferd artgerecht und gesund durch die kalte Jahreszeit!

Mehr dazu: Brauchen Pferde ein warmes Mash an kalten Winterabenden? oder Top 5 Fütterungfehler im Winter