In den Diskussionen über selektive vs. prophylaktische Entwurmung hört man oft den Satz: „Im Herbst muss aber unbedingt einmal komplett entwurmt werden, da bestimmte Wurmarten im Kot ja gar nicht nachweisbar sind.“
Die Rede ist hier von Dassellarven und Bandwürmern.
Tatsächlich lassen sich diese oft nicht zuverlässig durch Kotproben nachweisen. Das bedeutet jedoch nicht automatisch, dass jedes Pferd betroffen ist und eine Entwurmung notwendig ist.
In unserem neuen Podcast erfährst du, wie du Bandwurm und Dassellarven bei deinem Pferd nachweisen kannst. Wir beleuchten außerdem den richtigen Zeitpunkt für die Entwurmung und weitere wichtige Schritte, um sicherzustellen, dass dein Pferd nicht erneut von diesen Parasiten befallen wird.
Die 10 wichtigsten Aspekte der Entwurmung: Ein Leitfaden
Die Entwurmung von Pferden ist ein wichtiger Teil des Parasitenmanagements bei Pferden. Die Entscheidung, wann und wie man entwurmt, ist jedoch komplexer als oft angenommen. Hier werden die 10 wichtigsten Aspekte der Pferdeentwurmung beleuchtet, basierend auf aktuellen Erkenntnissen und Praktiken.
1. Selektive Entwurmung vs. prophylaktische Entwurmung: Statt regelmäßig blindlings zu entwurmen, sollte eine selektive Entwurmung basierend auf dem tatsächlichen Bedarf erfolgen.
2. Nachweis von Würmern: Die meisten Würmer, wie die häufig vorkommenden Strongyliden, können durch Kotproben nachgewiesen werden, was eine gezielte Entwurmung ermöglicht.
3. Dassellarven und Bandwürmer: Diese Parasiten sind schwieriger nachzuweisen. Jedoch gibt es auch hier etablierte Praktiken, die eine erweiterte selektive Entwurmung ermöglichen.
4. Dassellarven: Diese Parasiten überwintern im Magen des Pferdes und sind daher im Winter nicht im Kot nachweisbar. Die abgelegten Eier können allerdings im Sommer im Fell des Pferdes gut erkannt werden.
5. Entwurmung im Herbst/Winter: Die Entwurmung nach dem ersten Frost zielt darauf ab, Dassellarven im Magen zu erreichen, bevor sie Schaden anrichten können.
6. Regionale Verbreitung: Die Verbreitung von Dasselfliegen und das Risiko eines Befalls können regional stark variieren.
7. Bandwurm und sein Lebenszyklus: Bandwürmer sind schwierig zu diagnostizieren, da sie nicht kontinuierlich Eier ausscheiden.
8. Diagnose von Bandwürmern: Neben Kotproben kann ein Speicheltest auf Bandwurm-Antikörper helfen, einen Befall zu identifizieren.
9. Weidehygiene und Prävention: Eine gute Weidehygiene und ein bewusstes Parasitenmanagement mit Kotproben und Entwurmung können das Risiko eines Parasitenbefalls minimieren.
10. Überprüfung der Entwurmung: Nach einer Entwurmung sollte kontrolliert werden, ob die Maßnahme erfolgreich war, um Resistenzen zu vermeiden.
Die Entwurmung von Pferden erfordert eine sorgfältige Herangehensweise. Eine selektive Entwurmung, basierend auf Diagnose und regionalen Gegebenheiten, ist entscheidend, um die Gesundheit der Pferde effektiv zu schützen und die Entstehung von Resistenzen zu verhindern. Ein umfassendes Verständnis des Lebenszyklus verschiedener Parasiten und die Anwendung gezielter Diagnosemethoden sind dabei unerlässlich.
Mehr dazu:
- Selektiv oder prophilaktisch entwurmen- Wie macht man das richtig?
- Geballten Wissen #2 Selektive vs. prophilaktische Entwurmung
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