Kaum steht der Frühlingsfellwechsel ins Haus, gehen im Stall schon wieder die Diskussionen über die optimale Mineralversorgung in dieser Zeit los. Die einen raten zu Zink, die anderen zu Schwefel und wieder andere empfehlen, gar nichts zuzufüttern, das Pferd in der Natur kriegt das schließlich auch von alleine hin.
In diesem Podcast wollen wir uns ein bisschen näher damit beschäftigen, welche Mineralversorgung im Frühjahr eigentlich optimal ist für ein Pferd und warum.
Denn gerade zum Thema Mineralversorgung wird unfassbar viel gesagt, geschrieben und behauptet. Empfohlen wird hier was Spezielles, da was Besonders und dort was Extra, aber ist das eigentlich wirklich immer notwendig und überhaupt hilfreich? Und wenn ja, warum?
Wir nehmen die Mineralversorgung im Fellwechsel genauer unter die Lupe und erklären dir, was notwendig ist, was überflüssig und was deinem Pferd vielleicht sogar schaden kann mit Blick auf den Frühlingsfellwechsel!
Optimale Mineralversorgung von Pferden im Frühjahr: 10 wichtige Aspekte
Der Frühling stellt besondere Anforderungen an die Mineralversorgung von Pferden. Hier werden die 10 wichtigsten Aspekte beleuchtet, die in dieser Jahreszeit für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Pferde entscheidend sind.
1. Basisversorgung mit Mineralfutter: Eine qualitativ hochwertige Mineralmischung, die alle notwendigen Mineralien und Spurenelemente enthält, ist für die Grundversorgung unerlässlich.
2. Wichtige Mengenelemente: Kalzium, Phosphor, Natrium, Chlorid, Kalium und Magnesium sollten in jeder Mineralmischung enthalten sein.
3. Fokus auf Spurenelemente: Kupfer, Zink, Eisen, Jod, Kobalt, Mangan und Selen sind wichtige Spurenelemente, die bei der Mineralversorgung berücksichtigt werden müssen.
4. Anorganische vs. organische Mineralien: Im Mineralfutter sollten Mineralien in anorganischer Form vorliegen, da sie im Darm des Pferdes sortiert werden können und deshalb nur bei tatsächlichem Bedarf aufgenommen werden.
5. Kurweise Fütterung: Die Verabreichung von Mineralfutter sollte in Intervallen erfolgen, um die natürlichen Speichermechanismen des Pferdekörpers zu unterstützen und aufrechtzuerhalten.
6. Zink für Fellwechsel und Immunsystem: Zink ist ein entscheidendes Spurenelement, das im Frühjahr für den Fellwechsel und die Stärkung des Immunsystems besonders wichtig ist.
7. Schwefelbedarf beachten: Schwefel ist ein essentieller Bestandteil von Aminosäuren und spielt eine wichtige Rolle bei der Bildung von Horn (Haut, Haar, Hufe) sowie für das Immunsystem. Besonders im Fellwechsel wird viel Schwefel benötigt.
8. Organischer Schwefel gegen Atemwegsprobleme: Die Verabreichung von organischem Schwefel kann dazu beitragen, Atemwegsprobleme im Frühjahr zu reduzieren.
9. Ergänzung mit Seealgen: Seealgen liefern Jod und zusätzliche Mikroelemente und sind besonders für bestimmte Pferderassen wie Isländer von Vorteil.
10. Mangel vs. Überversorgung: Ein Mangel an Mineralstoffen sollte ebenso vermieden werden wie eine Überversorgung. Beides kann häufig zu ähnlichen Symptomen führen. Bei Unsicherheiten sollte ein ausgebildeter Therapeut hinzugezogen werden.
Eine ausgewogene und bedarfsgerechte Mineralversorgung ist entscheidend für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Pferden, insbesondere im Frühjahr. Durch die Berücksichtigung dieser zehn Punkte können Pferdebesitzer dazu beitragen, dass die Pferde gesund und fit in die wärmere Jahreszeit starten.
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