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Alle Jahre wieder im Oktober bzw. rund um Halloween kommt in den Ställen die Frage auf, ob man Pferden Kürbis füttern dürfte. Die Frage liegt nahe, bekommt man sie doch derzeit an jeder Straßenecke und insbesondere wenn sie der Weihnachtsdekoration weichen, kommen viele Besitzer auf die Idee, die Kürbisse zu verfüttern anstatt sie wegzuschmeißen.

Zierkürbis?

Grundsätzlich muss man hier unterscheiden zwischen Zierkürbissen und solchen, die auch für uns als Lebensmittel dienen. Zierkürbisse gehören in keinen Futtertrog, sondern am Ende ihrer Lebenszeit in den Biomüll oder auf den Kompost. Von den essbaren Kürbissen sind die orangefarbenen laut Expertenmeinung ungiftig für Pferde. Das heißt aber nicht, dass alle Kürbispflanzen jetzt automatisch zu Pferdefutter werden!

Nährwerte von Kürbissen

Von den Nährwerten bestehen Kürbisse zunächst natürlich aus viel Wasser, nämlich etwa 92%. Je nach Sorte variieren die Nährwerte ein wenig, aber mit 0,2% Fett, etwa 1,4% Eiweiß und rund 4,5 – 6,5% Kohlenhydraten (rund 1,4 – 2,9% Zucker und 0 – 0,9% Stärke) sind die Nährwerte sehr überschaubar (https://www.naehrwertrechner.de/naehrwerttabelle/suchergebnis/?suchbegriff=K%C3%BCrbis%20frisch). Wenn man davon ausgeht, dass übliches Heu zwischen 10 und 14% Zuckergehalt liegt, dann steht der Kürbis im Vergleich noch recht gut da, zumal er ja nicht kiloweise verfüttert werden soll im Gegensatz zum Heu. Orangefarbene Kürbisse enthalten relativ viel Beta-Carotin (etwa 1.400 Mikrogramm), welches anregend auf den Zyklus der Stute wirkt; im Vergleich zu Karotten mit ihren ca. 7.800Mikrogramm kann man aber auch diesen Wert weitgehend vernachlässigen. Bisher gibt es keine Forschung dazu, wie der Faseranteil des Kürbis‘ vom Pferd verdaut wird.

Aber hier gilt wie so oft bei Obst und Gemüse in der Pferdefütterung: weniger ist mehr. 

Auch wenn von den Nährwerten oder von der Genießbarkeit nichts dagegen spricht, dem Pferd mal ein Stückchen Kürbis als Leckerei anzubieten – von der großzügigen Fütterung ist eher abgeraten. Der Verdauungstrakt des Pferdes ist auf die Verwertung von Cellulose ausgelegt, wie sie in Gras und Heu vorkommt, nicht auf Obst und Gemüse, welches größtenteils aus anderen Strukturkohlenhydraten aufgebaut ist. 

Fazit

Daher gilt: gelegentlich mal ein kleines Stück gegeben oder einmal im Herbst einen kleinen Kürbis als „Spielzeug“ auf den Auslauf geworfen als Winter-Unterhaltungsprogramm für die Gruppe – in solchen Mengen kann man Kürbis ruhig mal geben.

Die Betonung liegt auf „mal“ und „gelegentlich“ und „in kleinen Mengen“! Aber nicht als tägliche Ration oder in großen Mengen. Und natürlich sollten Kürbisse nicht verfüttert werden, wenn von ihrer Deko-Rolle zu Halloween noch Wachs an ihnen klebt, sie bemalt wurden oder wenn der Kürbis schon anfängt, zu faulen.

Team Sanoanimal