In vielen Regionen Deutschlands sind Magendasseln ein Problem. Die geographischen Verbreitungsgebiete dieser Fliegen wandern dabei von Jahr zu Jahr. So kann es sein, dass man 2-3 Jahre in Folge regelmäßig Dasselfliegeneier an seinem Pferd findet, dann werden sie weniger oder verschwinden ganz für einige Jahre. Es gibt auch Regionen, wo man diese Eier nur aus Lehrbüchern kennt, weil seit Jahrzehnten dort keine Dasselfliegen aufgetreten sind.
Wie erkenne ich die Eier?
Wichtig ist hier, im Sommer auf die Beine, Schultern und Flanken seines Pferdes zu achten. Die Eier sind zwar winzig, aber trotzdem gut sichtbar, denn sie sind knallgelb und kleben extrem hartnäckig im Fell, sodass sie beim normalen Putzen selbst mit einer harten Wurzelbürste fast nicht zu entfernen sind. Haben die Pferde im Sommer solche Eier im Fell, dann sollte nach dem ersten kräftigen Frost, wenn also die fliegenden Insekten von der Kälte dahingerafft wurden, gezielt gegen Magendasseln entwurmt werden. Der genaue Zeitpunkt variiert von Jahr zu Jahr und auch mit der Region und Höhenlage. Hier am besten mit dem Tierarzt sprechen, der hat das normalerweise im Blick, wann der richtige Zeitpunkt ist.
Massnahmen gehen Magendasseln
Klassischerweise arbeitet man hier mit den Wirkstoffen Ivermectin oder Moxidectin, die nach wie vor sehr potent gegen Magendasseln wirken. Damit tötet man die Larvenstadien im Magen ab, sodass im Frühjahr keine neuen adulten Fliegen daraus entstehen können – man unterbricht den Vermehrungszyklus. Wird das konsequent bei allen Pferden einer betroffenen Region gemacht, dann kann man beobachten, dass der Befall von Jahr zu Jahr sinkt, bis irgendwann kein Pferd mehr solche Eier im Fell hat.
Sind alle Pferde einer Gruppe – und oft auch der Nachbarställe – im Sommer frei von solchen Eiern, dann ist man offenbar nicht in einem Verbreitungsgebiet der Dasselfliege. Hier ist auch eine Entwurmung gegen Dassellarven nicht notwendig – wo keine Larven sind, kann man auch keine abtöten.
Wichtig ist aber, dass alle Pferde einer Gruppe den ganzen Sommer über frei von Eiern sein müssen.
Denn durch soziale Fellpflege kann mein Pferd – auch wenn es selber keine Eier im Fell hat – von einem anderen befallenen Pferd Larven aufnehmen und sich so infizieren. Ist man hier zu nachlässig, dann steigt der Befall in der Gruppe und der Region von Jahr zu Jahr an. Deshalb genau hinschauen bei allen Pferden einer Gruppe, dann hat man eine recht gute Idee, ob Dassellarven ein Problem sind oder nicht.
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