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Und was man dagegen tun kann.

Wie entsteht Hufrehe?

Hufrehe gehört zu den Krankheiten, die der Tiermedizin schon lange bekannt sind. In letzter Zeit tritt sie aber immer häufiger auch bei Pferden auf, bei denen man sie eigentlich nicht erwarten sollte.

Was steckt hinter der Hufrehe?

Als Hufrehe bezeichnet man eine Entzündung der Lederhaut, welche das Hufbein mit der Hornwand verbindet. Der Pferdefuß ist über dieser Lederhaut schwebend im Huf aufgehängt. Die Lederhaut ist von feinsten Kapillaren durchzogen und sehr stark durchblutet. Bei einer Entzündung entstehen Blutgerinnsel, die die Kapillaren verstopfen und zu kleinen Infarkten im Huf führen. Es kann auch zum Austritt von Flüssigkeit aus den Blutgefäßen und Ödemen im Huf kommen, die aufgrund der Druckverhältnisse in der Hornkapsel ebenso fatal für das Gewebe sind. Bleibt das unbehandelt, ist die Folge eine Trennung der Lederhaut von der Hornwand des Hufs. Dadurch wird das Hufbein nicht mehr in seiner natürlichen Position – parallel zur Hufwand – gehalten, sondern rotiert durch den Zug der tiefen Beugesehne mit der Spitze Richtung Boden.

Woran erkenne ich Hufrehe?

Sichtbar wird die Hufrehe als erstes dadurch, dass die Pferde versuchen, die Zehe zu entlasten. Das zeigt sich vor allem beim Abrollen. Die Schritte werden kürzer, die Pferde versuchen, früher abzurollen. Der Schmied kann beim Ausschneiden oft schon frühzeitig die ersten Anzeichen sehen. Unbehandelt werden die Symptome stärker, die Pferde entlasten vermehrt, liegen viel und weigern sich, anzutraben. Im Schritt kann man deutliche Schrittverkürzung sehen, der Schwung geht verloren. Die Symptome sind auf hartem Boden stärker als auf weichem oder tiefem Boden. Im hoch akuten Stadium verweigern die Pferde jede Bewegung und verbringen überwiegend ihre Zeit im Liegen, um die schmerzenden Hufe maximal zu entlasten. 

Frühe Diagnose ist wichtig

Werden die Pferde nicht oder zu spät behandelt, ist Hufrehe oft tödlich, manchmal schon innerhalb weniger Wochen. Außerdem wird Hufrehe ohne oder bei nicht sachgerechter Behandlung häufig chronisch, sodass die Pferde nie wieder normal laufen oder auf die Weide gehen können. Da es so viele unterschiedliche Ursachen, Auslöser und Arten von Hufrehe gibt und die Diagnostik von Stoffwechselstörungen beim Pferd eher mangelhaft ist, verläuft selbst behandelte Hufrehe oft fatal.

Vergiftungs-Rehe

Der häufigste Fall ist die Vergiftungs-Rehe. Diese hat aber nicht immer mit einer direkten Aufnahme von Giftpflanzen oder anderen Giftstoffen zu tun, sondern ist der Überbegriff für Hufrehe-Fälle, die aus einer Überlastung des Stoffwechsels resultieren; hier wird von einer „inneren Vergiftung“ gesprochen. Nach der chinesischen Medizin sind Haut und Hufe die Hilfsnieren des Körpers. Wenn die Nieren überlastet sind, sieht man daher die Symptome häufig an den Hufen: als Sohlenlederhautentzündungen, Einblutungen oder eben als Hufrehe. Auch Strahlfäule, Hufabszesse oder Mauke weisen schon auf überlastete Nieren hin und den Versuch des Körpers, über die Haut oder Hufe auszuscheiden. 

Was tun gegen Hufrehe?

Schritt eins: Tierarzt

Bei akuter Hufrehe muss als erstes der Tierarzt gerufen werden. Er wird über die weitere Therapie anhand der Symptome entscheiden. Handelt es sich um eine leichte Hufrehe, wird meist das Eisen entfernt, um die Hufmechanik zu fördern. Verweigern die Pferde bereits Bewegung, wird ein Rehebeschlag oder ein Reheverband angelegt, der die Zehe entlastet. 

Hilfreich im akuten Stadium

Im akuten Stadium hat sich die Gabe von OKAPI Prodic bewährt, da die meisten Hufrehen mit Fehlgärungen oder toxischer Überlastung aus dem Darm zu tun haben. OKAPI Prodic bindet solche Stoffe bereits im Darm ab, sodass sie zusammen mit dem Kot ausgeschieden werden können. Unterstützend sollte in diesem Stadium unbedingt OKAPI HoofCool gegeben werden, welches entzündungshemmende Komponenten mit pflanzlichen Wirkstoffen kombiniert, die Gerinnsel lösend und Gefäße erweiternd wirken. Hufrehe kann auch Symptom metabolischer Störungen und unerkannter Insulinresistenz sein; in einem solchen Fall hat sich eine Kur mit OKAPI PankrEMS bewährt. 

OKAPI Prodic © Okapi GmbH

Schritt zwei: Tierärztliche Therapie unterstützen

Im zweiten Schritt sollte die Entgiftung im Körper mit der Gabe von OKAPI Spirulina (als Pulver oder Pellets) unterstützt werden. Die Spirulina-Alge bindet im Körper Toxine ab, sodass diese leichter ausgeschieden werden können. In Kombination mit OKAPI Entschlackungskräutern, welche die Nierenfunktion fördern, sorgt sie für verstärktes Ausscheiden der Abfallstoffe und entlastet das Leber-Niere-System. Die Gabe von OKAPI HeparKPU forte fördert darüber hinaus die Entgiftungsfunktion der Leber, vor allem wenn die Hufrehe mit Fehlgärungen im Darm und Zerstörung der Darmflora zusammen hängt. Mit diesen Produkten kann die tierärztliche Therapie sinnvoll begleitet werden.  

Schritt drei: Ursachen beseitigen

Natürlich muss für eine nachhaltige Behandlung der Hufrehe deren Ursache gefunden und abgestellt werden. Das ist bei Medikamentengaben nicht immer möglich; hier sollte man aber versuchen, zusätzliche Belastungen zu vermeiden und den Körper bei der Entgiftung zu unterstützen. Heu, Ausläufe und Weiden sollten auf Giftpflanzen untersucht werden, Heu außerdem auf Schimmelbefall. Heu sollte nach der Ernte 12 Wochen trocken lagern, bevor es gefüttert wird. Heulage ist für Hufrehepferde grundsätzlich nicht geeignet. Abgefressene Weiden sollten gesperrt werden, auch wenn das trockene Wetter die weitere Benutzung verführerisch macht. Unter Stress wie Trockenheit, Verbiss und Vertritt vermehren sich Endophyten im Gras rasant und schädigen den Stoffwechsel. In Herbst und Frühjahr sollten Pferde erst ab mittags und eventuell mit Fressregulator auf die Weide, wenn die Fruktane durch die Sonnenwärme abgebaut sind. Die Fütterung sollte optimiert und der Darm saniert werden. Hier liegt bei vielen Pferden die seit Jahren schwelende Ursache für die Hufrehe, die dann durch eine akute Überlastung ausgelöst wird. So sind gerade Medikamentengaben oft nur Auslöser für eine Stoffwechselentgleisung, die schon seit Jahren besteht, nur noch nicht sichtbar war. 

Ein Pony frisst auf einer kurzen Wiese
© Adobe Stock/Pebo

Unnötige Belastung des Stoffwechsels vermeiden Sie, indem Sie Ihr Pferd nur auf Weiden guter Qualität fressen lassen.

Schritt vier: Darmsanierung und Futterumstellung

Für die Darmsanierung empfehlen wir die Kombination aus OKAPI Lapacho mit OKAPI Bitterkräutern, die die Regeneration des Darms unterstützen. Das zusammen mit der Optimierung der Fütterung führt zu einer Regeneration des Verdauungssystems und damit Entlastung des gesamten Stoffwechsels, einschließlich der Nieren. In der Fütterung sollte Heulage ebenso vermieden werden wie hohe Zucker- und Stärkegehalte und Strukturanteile im Kraftfutter. Auch Karotten sollten akut nicht und später nur bis 2 – 3 Stück pro Tag verfüttert werden, weil sie stark zucker- und pektinhaltig sind. Die Futterumstellung bitte über etwa 14 Tage langsam durchführen, um Stress für den Darm und den Stoffwechsel zu vermeiden. So ist eine nachhaltige Therapie möglich und einem erneuten Hufreheschub wird vorgebeugt. Die kurweise Gabe von OKAPI Entschlackungskräutern, OKAPI Bitterkräutern, OKAPI Kräuterweide und OKAPI Imuno Kräutern im zweiwöchigen Wechsel für die ersten sechs Monate nach der akuten Hufrehe sorgt auch langfristig für einen ausgeglichenen Stoffwechsel. Als langfristige Alternative zum Kraftfutter empfehlen wir OKAPI Vierjahreszeitenfutter, ein reines Kräuterfutter, das jeweils die für die Jahreszeit passenden und unterstützenden Kräuter enthält und eine gesunde Kraftfutteralternative darstellt.

Auch Pferde mit rotierten Hufbeinen können sich innerhalb von etwa 2 Jahren wieder vollständig regenerieren, solange man sofort reagiert, die ursächlichen und auslösenden Faktoren für die Hufrehe vermeidet und den Stoffwechsel sinnvoll unterstützt.