Mittlerweile graut es den meisten Pferdebesitzern davor: das Anweiden. Aber warum ist das Anweiden eigentlich so gefährlich geworden? Was steckt dahinter und was können wir tun um unsere Pferde besser zu schützen?
Die 10 Regeln für das Anweiden: Sicherheit und Gesundheit der Pferde auf der Weide gewährleisten
In einer Welt, in der die Pferdefütterung immer komplexer und problematischer wird, ist das Anweiden – der Übergang von der Stall- zur Weidefütterung – eine kritische Phase, die besondere Aufmerksamkeit erfordert. Früher schien dieser Prozess einfacher zu sein, doch heute stehen Pferdehalter vor neuen Herausforderungen. Die Veränderungen in der Pferdefütterung in den letzten Jahrzehnten haben zu einer erhöhten Belastung des Pferdestoffwechsels geführt, wodurch das Anweiden zu einer potenziell gefährlichen Zeit wird. Um die Gesundheit der Pferde zu gewährleisten, sollten die folgenden zehn Punkte beim Anweiden beachtet werden:
1. Artgerechte Fütterung im Vorfeld: Eine sinnvolle, artgerechte Fütterung im Vorfeld sorgt dafür, dass der Stoffwechsel nicht überlastet wird. Damit können die Pferde die Belastung besser kompensieren.
2. Langsame Umstellung: Ein abrupter Wechsel von Heu zu Weidefütterung sollte vermieden werden. Sinnvoll ist es, mit kurzen Weidezeiten zu beginnen und diese allmählich zu steigern.
3. Beobachtung des Pferdes: Während der Umstellungsphase kann das Beachten von Anzeichen von Unwohlsein oder Verdauungsproblemen schlimmeren Problemen vorbeugen.
4. Qualität des Weidegrases beachten: Junges, zuckerreiches Gras kann problematisch sein. Es sollten Weideflächen mit pferdegerechtem Magergras und Kräutern ausgewählt werden.
5. Vermeidung von Überfütterung: Eine Begrenzung der Weidezeit vermeidet das Aufnehmen von zu hohen Zucker- Pektin- und Fruktanmengen, woraus wiederum Stoffwechselprobleme entstehen können.
6. Anpassung an Wetterbedingungen: Wetterveränderungen können die Qualität und Nährstoffzusammensetzung des Grases beeinflussen. Die Weidezeiten sollten entsprechend angepasst werden.
7. Regelmäßige Gesundheitschecks: Mit einer regelmäßigen Untersuchung von einem Tierarzt oder Therapeuten können mögliche Vorerkrankungen erkannt werden, die das Anweiden beeinträchtigen könnten.
8. Ausgewogene Ergänzungsfütterung: Pferde sollten auch während der Weidezeit alle notwendigen Nährstoffe erhalten. Besonders durch die Ergänzung von Stroh oder Zweigen können Pferde ihre Peristaltik regulieren.
9. Stressreduktion: Die Vermeidung von Stresssituationen für das Pferd während der Umstellungsphase ist wichtig, da Stress den Stoffwechsel zusätzlich belastet.
10. Geduld und Aufmerksamkeit: Bei der Umstellung sind Geduld und Aufmerksamkeit wichtig. Jedes Pferd reagiert anders, und eine sorgfältige Beobachtung ist entscheidend.
Das Anweiden ist eine sensible Phase für ein Pferd, die eine sorgfältige Planung und Durchführung erfordert. Durch die Beachtung dieser zehn Punkte kann die Gesundheit der Pferde während des Übergangs von der Stall- zur Weidefütterung effektiv geschützt und gefördert werden. Eine artgerechte Fütterung und die Berücksichtigung individueller Bedürfnisse der Pferde sind der Schlüssel zu einem erfolgreichen Anweiden.
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