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Das Thema Anweiden sorgt jedes Jahr für Unwohlsein und für viele Fragen, aber wie sieht es mit dem Abweiden aus? Was sollte man beachten, wenn die Weidesaison beendet und die Weiden geschlossen werden.

Abweiden: Ein Leitfaden für verantwortungsbewusste Pferdebesitzer

Die richtige Pflege und das Management von Weideflächen sind entscheidend für die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Pferde. Während die meisten Pferdebesitzer mit dem Prozess des Anweidens vertraut sind, ist das Abweiden – der Übergang von Weidegras zu Heu und Winterauslauf – ein ebenso kritischer Zeitraum. Hier sind zehn wichtige Punkte, die jeder Pferdebesitzer beim Abweiden beachten sollte:

1. Definition von Abweiden: Abweiden bezeichnet den Prozess, bei dem Pferde von den Weiden genommen werden. Es ist das Gegenteil von Anweiden und stellt einen Übergang von Weidegras zu Heu und Winterauslauf dar.

2. Wie Abweiden? Da der Übergang von Weidegras zu Heu für die Pferde eine Futterumstellung darstellt, sollte hier langsam vorgegangen werden. Die Weidezeit sollte langsam verringert werden, wobei gleichzeitig auch Heu zur Verfügung stehen sollte.

3. Wann Weiden schließen? Es gibt keine pauschale Antwort darauf, wann Weiden geschlossen werden sollten. Die Entscheidung hängt von Faktoren wie der Größe der Fläche und den klimatischen Bedingungen ab.

4. Pflanzenhöhe: Es sollte beachtet werden, dass die Pflanzen nicht unter ca. 10cm abgefressen werden. Wenn die Pflanzen zu kurz abgefressen werden, hat dies nicht nur eine Verdrängung von Magergräsern zur Folge, sondern bringt auch hohe Zuckerwerte mit sich.

5. Artgerechte Weidehaltung: Für eine artgerechte Weidehaltung sollte man je nach Region zwischen ein und zwei Hektar pro Pferd rechnen. Dies stellt sicher, dass die Pferde genügend Raum und Nahrung haben.

6. Weidemanagement: Bei begrenztem Raum ist ein aktives Weidemanagement erforderlich. Dies kann bedeuten, dass Pferde regelmäßig umgestellt werden, um den Grasnachwuchs zu fördern.

7. Klima und Futterversorgung: Das Klima beeinflusst die Futterversorgung. Ein trockener Sommer kann die Weidequalität erheblich reduzieren. In dem Fall sollten die Weiden früher geschlossen werden.

8. Stress für Gras: Zu viel Stress für das Gras, sei es durch Überweidung oder extreme Wetterbedingungen, kann zu einer Verdrängung weniger resistenter Gräser führen. Dies kann die Qualität der Weide beeinträchtigen, da sich besonders die stressresistenteren Hochzuckergräser durchsetzen können.

9. Endophyten: Diese Pilze leben in Pflanzen und helfen ihnen, Stress zu bewältigen. Sie produzieren jedoch Giftstoffe, die für Pferde schädlich sein können. Endophyten machen besonders Hochzuckergräser stressresistenter.

10. Fruktanbildung: Das Klima beeinflusst die Fruktanbildung in Gräsern. Fruktan kann bei Pferden gesundheitliche Probleme verursachen, insbesondere wenn die Darmflora schon verschoben ist.

11. Risiko von Hufrehe: Fruktan kann Hufrehe bei Pferden auslösen. Es müssen jedoch mehrere Faktoren zusammenkommen, damit dieses Risiko besteht.

12. Bedeutung von Flächengröße und Management: Ein gutes Weidemanagement und die richtige Flächengröße sind entscheidend, um sicherzustellen, dass Pferde gesund bleiben und die Weiden in gutem Zustand sind.

Zusammenfassung:

Das Abweiden ist ein kritischer Prozess in der Pferdehaltung, der sorgfältige Überlegung und Planung erfordert. Von der Größe der Weidefläche über das Klima bis hin zur Art der Gräser, die auf der Weide wachsen, gibt es viele Faktoren, die berücksichtigt werden müssen, um das Wohlbefinden der Pferde zu gewährleisten. Mit dem richtigen Wissen und Management können Pferdebesitzer sicherstellen, dass ihre Tiere gesund und glücklich sind.

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Team Sanoanimal