Das Reiten auf dem Platz oder in der Halle ist zwar gut für die Gymnastik, aber auf Dauer doch meist recht öde.
Die meisten Reiter entdecken früher oder später den Spaß am Ausritt. Mit der Zeit bleibt man dann aber doch meist bei den immer gleichen Strecken, die das Pferd dann schon halb im Schlaf läuft.
Warum nicht mal die Umgebung in einer spannenden Schnitzeljagd erkunden?
Dafür braucht es gar nicht so viel Vorbereitung: Die „Organisatoren“ überlegen sich eine Strecke mit entsprechenden Streckenposten. Die Strecke sollte gut innerhalb von 1-2 Stunden zu schaffen sein, wenn man sie normal durchreitet.
Auf einer solchen Strecke sind etwa 5 Streckenposten eine gute Zahl. Nimmt man zu viele, dann gibt es „Reiterstau“ an den Stationen.
Durch die „Hindernisposten“ dauert der ganze Ritt am Ende dann immer etwas länger und nicht alle Pferde haben die Kondition für Ausritte von vier oder fünf Stunden – es soll ja keiner mit Muskelkater nach Hause kommen. Daher gerade für den Anfang nicht zu lange Touren planen und nicht zu viele Posten.
An den Streckenposten wird einen Tag vorher jeweils eine Keksdose oder eine Plastikdose mit einem Rätsel oder der Info mit dem nächsten Streckenposten versteckt.
Man kann die Strecken natürlich mit Bändern und Farbe markieren, aber das ist sehr mühsam und bitte Kunststoff-Bänder anschließend wieder einsammeln, denn sie verrotten ja nicht im Wald.
Viel einfacher ist es, wenn man immer einen Ausschnitt der Karte in die jeweilige Dose legt und den nächsten Abschnitt farbig markiert. Dann wird nach Karte geritten.
Eine Beschreibung des nächsten Wegabschnitts und der wichtigsten Wegmarken (an der Waldhütte links, über die Straße, vor dem Bach rechts…) sollte dabei sein für alle, die keine Karten lesen können. So sollten alle den Weg finden können.
Falls jemand sich doch verirrt, sollten die Organisatoren mit Handy als „Notfallteam“ bereit sein, um dort hinzufahren, wo derjenige verloren gegangen ist oder jemand sehr ortskundiges, der denjenigen telefonisch wieder zurück auf die Strecke lotsen kann.
Die Teams starten immer zu zweit (also zwei Pferde, zwei Menschen). Aus Sicherheitsgründen sollte niemand alleine losreiten, auch wenn er das sonst immer so macht.
Die Teams können ausgelost werden oder es finden sich Paare zusammen, je nachdem, wie man das lieber hat. Teilnehmen kann man im Sattel oder zu Fuß mit Pferd an der Hand.
Die Teams sollten im Abstand von 10-15 Minuten starten, damit es auf der Strecke kein Gedrängel gibt. Ziel ist es, alle Posten zu finden und am Ende wieder im Stall zu landen.
Stellt man Rätsel oder Aufgaben, müssen diese natürlich erfüllt werden. Solche Rätsel zum Knobeln findet man im Internet (z.B. hier: https://www.raetselstunde.de/…/knobelau…/knobeleien-001.html).
Aufgaben können auch aus der Natur stammen, z.B. sammle Blätter von diesem oder jenem Baum, bring 5 Eicheln mit und so weiter. Oder auch eine Kombination von beidem ist möglich. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt.
Sieger sind natürlich alle, die zurück zum Stall finden und alle Aufgaben gelöst haben. Ein gemeinsamer Abend mit Grillen, Lagerfeuer oder einer leckeren kalten Gemüsesuppe, wenn der Ritt allzu heiß war, beschließt einen Tag voller Abenteuer.
Neben dem Unterhaltungswert wird das Vertrauen zwischen Pferd und Reiter gefördert. Ist man auf die Aufgaben und Strecke konzentriert, dann denkt man auch gar nicht so oft daran, wovor sich das Pferd alles fürchten könnte und siehe da: der Ausritt verläuft viel entspannter als sonst.
Auch lernt man natürlich die Umgebung besser kennen und bekommt vielleicht die eine oder andere Idee, wo man in den nächsten Wochen mal hinreiten kann.
Auch für einen geplanten ersten Wanderritt kann das eine gute „Trockenübung“ sein, denn auch auf Wanderritten muss man sich im Gelände zurecht finden und steht immer mal vor Aufgaben und Herausforderungen.
In diesem Sinn: Viel Spaß beim sommerlichen Schnitzeljagen!