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Unter Pferdebesitzern hält sich hartnäckig das Gerücht, dass man Pferden Muskeln „hinfüttern“ könnte, wenn nur genug Eiweiß in der Ration ist. Natürlich wird Eiweiß für den Muskelaufbau benötigt, keine Frage. Aber Muskeln werden beim Pferd – genauso wie beim Menschen – nur in dem Maß gebildet, wie sie auch arbeiten.

Wird ein Pferd also nicht entsprechend trainiert, dann hat es auch keine Muskulatur wie ein Sportpferd.

Trotzdem sehen Pferde – insbesondere bei „nahrhafter“ Fütterung mit hohem Kraftfutteranteil – oft sehr gut bemuskelt aus, obwohl sie gar nicht wirklich arbeiten. Das hat zwei Gründe: Zum einen gibt es genetische Komponenten, die bestimmen, wie „bemuskelt“ ein Pferd von Hause aus aussieht. So wird ein Kaltblüter immer muskulöser aussehen und eine rundere Kruppe haben als ein Vollblüter.

Diese Grundmuskelmasse sagt aber nichts über die Kraft, Ausdauer oder Leistungsfähigkeit aus. Gerade bei Vollblütern oder Distanzpferden fragt man sich oft, woher sie die Kraft nehmen für ihre Leistung, sehen sie doch oft eher dünn bis zäh aus.

Der andere Faktor, der die Muskeln wachsen lässt, ist tatsächlich die Fütterung. Bekommt das Pferd mehr Energie gefüttert, als es für den täglichen Bedarf benötigt (insbesondere „schnelle“ Energielieferanten wie Zucker, Stärke, Fett und Eiweiß, wie sie im Kraftfutter oder „fettem“ Heu und Weidegras vertreten sind), so neigen viele Pferderassen dazu, diese überschüssigen Energie in Fett umzuwandeln.

Im Gegensatz zum Menschen wird dieses Fett aber nicht in schwabbeligen Pölsterchen auf die Hüfte gepackt. Statt dessen lagern Pferde Fett als „Fettsträhnen“ in der Muskulatur ein. Dadurch bekommt der Muskel mehr Volumen und sieht damit trainierter aus – obwohl es eben gar keine Muskelmasse ist.

Für tatsächlich arbeitende, leistungsfähige Muskulatur kommt es also auf zwei Faktoren an: das richtige Training und die Eiweißzusammensetzung. Dabei sind drei Aminosäuren kritisch für den Aufbau der Muskulatur, da sie vom Körper nicht selber hergestellt werden können: Lysin, Methionin und Threonin.

Füttert man Eiweißlieferanten, die zwar viele Aminosäuren, aber eine ungünstige Zusammensetzung liefern, dann dient das nicht dem Muskelaufbau, sondern belastet den Organismus, da diese Aminosäuren dann wieder abgebaut und ausgeschieden werden müssen.

Außerdem sollte man Eiweiß aus faser-basierten Quellen immer bevorzugen, um den Stärkeanteil (=Zucker) in der Fütterung möglichst gering zu halten. Solche Eiweißlieferanten sind beispielsweise Pflanzen aus der Familie der Leguminosen. Dazu zählen in erster Linie die allgemein bekannte Luzerne, aber auch ihre „kleine Schwester“, die Esparsette. Letztere weist nicht nur ein noch günstigeres Eiweißverhältnis auf, mit höheren Werten an Lysin, Methionin und Threonin, sondern bringt auch Gerbstoffe in den Darm, die das Darmmilieu stabilisieren und damit die Gesamtration besser verwertbar machen.

Okapi Lymeth
OKAPI Lymeth © Okapi GmbH

Ist die Fütterung von eingeweichten Esparsettecobs nicht möglich, weil beispielsweise das Pferd kein feuchtes Futter frisst oder man es logistisch nicht hinbekommt, dann kann man auch die Ration aufwerten durch die gezielte Zufütterung der drei Aminosäuren. Man bekommt sie als OKAPI Lymeth direkt zu kaufen und kann das Pulver unter das normale Futter geben. Zusammen mit dem richtigen Training klappt es dann auch mit der richtigen Muskulatur.

Mehr zu Esparsette: Sanoanimal Podcast #3 Esparsette fürs Pferd- gut oder giftig?

Team Sanoanimal