Lesedauer 17 Minuten

Insbesondere in Offenställen mit tendenziell eher gut genährten Pferden gibt es immer wieder Diskussionen um die 24/7 Heufütterung. Nun benötigt der Dauerfresser Pferd ständigen Zugang zu Raufutter. Aber insbesondere wenn das Heu zu nahrhaft ist, platzen einem irgendwann die Ponys.

Stroh ist Raufutter. Also kann ich doch auch Stroh statt Heu füttern. Oder?

Ganz so einfach ist es dann leicht doch mal wieder nicht. Was es mit der Strohfütterung auf sich hat und was du darüber wissen solltest ist das Thema im Sanoanimal Podcast #7:

Wie wichtig ist Stroh in der Pferdefütterung?
Kann Stroh Heu ersetzten?
Welches Strohsorte sollte gefüttert werden?
…u.v.m…

Mehr zum Thema: Geballtes Wissen #19 Kotwasser beim Pferd durch Heu und Stroh: Wieso? oder Jungpferde und Strohfütterung – Geht das?

Wenn du es bevorzugst, diesen Podcast zu lesen, dann geht es hier weiter:

Zum Thema Strohfütterung erreichen uns immer relativ viele Fragen von den Pferdebesitzern.

Da geht es dann um Fragen wie: „Mein Pferd hat nachts kein Heu, aber Stroh. Das reicht doch als Raufutter?“ Oder auch die Frage, ob Pferde überhaupt Stroh in der Fütterung bräuchten? Muss man das füttern oder nicht? Wenn ja, was füttert man da? Welche Sorten Stroh gibt es oder was gibt es auch als Alternative, wenn man kein Stroh hat? Und natürlich auch ganz wichtige Fragen, warum manche Pferde auf Stroh im Futter mit Kotwasser oder mit Verstopfung, Kolik oder ähnlichem reagieren? Diese Fragen wollen wir in diesem Podcast klären.

Hintergrund

Ja, Stroh in der Fütterung hat eine sehr lange Tradition. Früher hat man Stroh als Einstreu verwendet und die Pferde hatten dadurch auch immer Zugang dazu, um eben ein bisschen von dem Stroh zu knabbern. Da hat sich überhaupt keiner Gedanken darum gemacht, ob man Stroh füttern muss oder nicht. Die Pferde haben das ja sowieso zur Verfügung gehabt und konnten es so aufnehmen, wie sie wollten. Wir haben seit einigen Jahren den Trend weg von der Stroh Einstreu hin zu anderen Einstreu Alternativen. Das hat natürlich verschiedene Gründe. Man bekommt nicht immer gute Stroh Qualität. Wir haben viele Pferde mit chronischem Husten in den Ställen. Es ist aufwendig auszumisten. Gerade bei offenen Stellen ist natürlich eine Stroh Einstreu wesentlich aufwendiger zu misten als andere Sachen.

Das heißt, das Stroh ist immer mehr aus den Ställen verschwunden. Und jetzt kommt dann doch der Gedanke, ob es überhaupt nötig sei. Brauchen die Pferde das?

Stroharten

Stroh ist das, was eigentlich beim Dreschen des Getreides übrig bleibt. Das sind im Wesentlichen Getreidehalme mit Blättern dran. Getreidesorten, die hier Verwendung finden, sind Haferstroh, Weizenstroh, Gerstenstroh, Roggenstroh, Dinkelstroh. Also alles, was an Getreide angebaut wird. Davon wird dann auch Stroh gewonnen. Das kann entsprechend in Ballen gepresst und als Stroh gekauft werden.

Und Stroh besteht chemisch im Wesentlichen aus Lignin, das ist Holzfaser. Wir haben verschiedene Fasern in den Pflanzen. Heu hat einen sehr hohen Anteil an Cellulose. Zum Beispiel Gras hat einen hohen Anteil an Pektin und Stroh hat einen sehr hohen Anteil an Lignin, also Holzfaser.

Lignin in der Pferdeverdauung

Diese Holzfaser (Lignin) wird durchaus im Verdauungstrakt des Pferdes gebraucht. Die ist nämlich notwendig für die Peristaltik, denn Pferde sind in der Lage, fast alle Pflanzenfasern zu verwerten. Aus Cellulose kann alles verwertet und in Energie umgewandelt werden.

Die Holzfaser, das Lignin, das ist tatsächlich für Pferde so gut wie gar nicht verwertbar, und dient damit als Ballaststoff, um die Peristaltik richtig einzustellen. Deswegen wird Stroh oder überhaupt Holzfaser sehr gerne von den Pferden genommen. Wenn die Pferde nicht genügend Holzfaser zur Verfügung haben, dann fangen sie eben auch sehr gerne an, am Holz rumzunagen.

Das sind dann gerne mal die Pferde, die am Anbindebalken rumnagen, die an den Stallbauten rumfressen oder die Holzkoppel Zäune annagen und teilweise regelrecht auffressen. Das hat den Grund, dass sie einfach diesen Holzfaseranteil brauchen, um sich die Peristaltik in ihrem Darm richtig einzustellen. Also man braucht unbedingt einen Teil von Holzfaser in der Fütterung, auch wenn das nicht Teil der Energieration ist. Aber man braucht sie für eine gesunde Verdauung. Und wenn man jetzt keine anderen Holzfaserlieferanten wie Äste oder Zweige, Büsche oder Holz zur Verfügung hat, dann sollte man auf jeden Fall Stroh zur Verfügung stellen.

Stroh ist kein Ersatz für Heu

Dabei muss man aber ganz klar sagen: Stroh ist kein Ersatz für Heu. Dieses Argument kommt eben oft: „Mein Pferd hat nachts zwar kein Heu zur Verfügung, aber es hat ja Stroh. Es hat ja die ganze Nacht was zu fressen.“ Das funktioniert tatsächlich in der Praxis nicht wirklich. Aus zwei Gründen.

Fehlende Cellulose im Stroh

Zum einen fehlt im Stroh die Cellulose und die Cellulose ist wichtig für das Pferd als Energielieferant. Außerdem ist sie wichtig, damit tatsächlich die Darmflora gefüttert wird. Das heißt, wir brauchen im Darm vor allem Cellulose abbauende Mikroorganismen, die dem Pferd die Energie aus der Cellulose zur Verfügung stellen. Wenn ich jetzt keine Cellulose in der Fütterung habe, weil das Pferd nur Stroh zur Verfügung hat, dann verhungern sozusagen diese Mikroorganismen.

Und damit fällt es natürlich dem Pferd dann schwerer, die nächste Heuration zu verwerten. Je länger die Futterpausen sind, umso problematischer wird es für die Darmflora, weil die Cellulose abbauenden Mikroorganismen immer weniger werden.

Und an die Stelle können natürlich dann auch andere Mikroorganismen treten, die wir da gar nicht haben wollen. Da können sich also dann irgendwelche Bakterien ansiedeln, die eigentlich gar nicht in den Darm gehören.

Deswegen also ganz wichtig, dass das Pferd durchgehend Zugang zu cellulosehaltigem Futter hat. Und das ist in aller Regel eben Heu. Also nachts Stroh als Heuersatz anbieten funktioniert nicht.

Pferde fressen nicht übermäßig Stroh

Der zweite Punkt ist der: Mittlerweile hat sich herumgesprochen, dass Raufutterpausen Magengeschwüre bei Pferden bewirken können, weil der Magen dann stark übersäuert. Da kommt dann oft das Argument: „Naja, dann kann er ja Stroh fressen, dann kann er sich den Magen ja füllen.“ Ja, natürlich könnte er das grundsätzlich machen. Aber die Pferde fressen gar nicht so viel Stroh.

Wenn man Pferden Stroh zusätzlich zum Heu anbietet, je nach Heuqualität, die man hat und auch natürlich je nach Strohqualität, fressen die Pferde normalerweise nur so bis zu zwei Kilo Stroh mit dazu in 24 Stunden. Das heißt also, die können gar nicht über Nacht so viel fressen. Ansonsten würden sie eine Verstopfungskolik bekommen. Denn diese Holzfaser aus dem Stroh verlangsamt die Peristaltik. Und wenn die Pferde zu viel Stroh aufnehmen, dann gibt es eben diese berühmt berüchtigten Strohkoliken. Das sind Verstopfungenskoliken. Die passieren eben dann, wenn die Pferde in Strohboxen stehen und zu wenig Heu bekommen.

Das heißt, die Heuration, die um 17 Uhr gegeben wurde, ist um 19 Uhr alle. Die Pferde stehen jetzt zwölf Stunden bis zum nächsten Morgen ohne Futter da. Dann kann das passieren, dass sie einfach aus Hunger heraus, aus Energiemangel, aus Magenschmerzen heraus zu viel Stroh fressen, also wirklich ihre ganze Einstreu auffressen. Und das kann eben am nächsten Tag für eine Strohkolik sorgen.

Deswegen sollte man eben dafür sorgen, dass Pferde eine Alternative zum Stroh haben. Sie dürfen Stroh fressen, sollten aber parallel immer Heu zur Verfügung haben.

Kotwasser nach Strohfütterung

Wenn wir schon bei dem Thema Krankheiten sind: Es gibt immer wieder Pferde, die Kotwasser bekommen, wenn man denen Stroh anbietet. Dann heißt es immer: „Ach, das Stroh ist ja gar nicht gut für den Darm, da kriegt ja mein Pferd Kotwasser davon.“

Pferde, die auf Stroh mit Kotwasser reagieren, sind oft auch Pferde, die auf eine sehr grobstängelige Heuqualität mit Kotwasser reagieren, wenn man das mal beobachtet. Man hat ja oft verschiedene Heuballen. Man hat ein sehr feines weiches blattreiches Heu, also eigentlich so ein Kuhheu und man hat ein eher grobstängeligeres Heu. Das ist so richtig schön faserreich. Das würde man eigentlich als gutes Pferdeheu bezeichnen. Und man bietet den einen Tag dieses Heu an, den anderen Tag das andere Heu. Dann kann man bei manchen Pferden feststellen, dass sie gerne an das weiche blattreiche Heu gehen, aber das grobstängeligere Heu gar nicht so wirklich gerne fressen wollen.

Und wenn sie es fressen, dann kriegen sie oft auch Kotwasser. Das sind sehr oft die Pferde, die unter Magengeschwüren leiden, weil offensichtlich diese groben Fasern im Magen einfach die bestehenden Geschwüre reizen. Und das löst Schmerzen aus. Die Schmerzen machen Stress und damit entsteht dann hinten Kotwasser. Wenn also ein Pferd auf Stroh mit Kotwasser reagiert, dann hat das in den meisten Fällen was mit Magengeschwüren zu tun. Wenn man die therapiert, dann können die Pferde in Zukunft in aller Regel auch Stroh fressen, ohne dann immer gleich mit Kotwasser-Problemen zu reagieren.

Schimmelbelastung im Stroh

Ja, was sollte man jetzt als Stroh füttern? Ich habe ja schon gesagt, man sagt immer so zwei Kilo sollte man den Pferden zusätzlich anbieten pro Tag. Damit haben sie eine Alternative, um ihre Verdauung einzustellen.

Von den Strohsorten ist es so, dass die sehr unterschiedlich gerne gefressen werden. Als allererstes sollte man immer darauf gucken, dass das Stroh eine vernünftige Qualität hat, also auf jeden Fall schimmelfrei ist. Das ist nicht immer gegeben. Wenn das Stroh grau aussieht, wenn es Belege hat, wenn das muffig riecht, dann ist da Schimmel drin. Aber das passiert vor allem in Jahren, wo wir einen sehr feuchten Sommer haben, mit sehr viel Regen. Da schimmelt teilweise das Getreide schon regelrecht auf dem Feld. Da haben wir viel Schimmel im Stroh.

Es kann aber auch durchaus mal in trockeneren Sommern passieren. Das hängt immer ab von den Wetterbedingungen bei der Ernte und vielen anderen Faktoren, wie beispielsweise der Lagerung. Also da auf jeden Fall darauf achten, dass man kein Schimmel hat.

Gespritztes Stroh

In sehr vielen Strohsorten haben wir Belastungen von sogenannten Halmverkürzern. Mit Halmverkürzern werden sehr hochwachsenden Getreide gespritzt, damit die eben nicht so hoch aufwachsen, sondern schon früher ihr Höhenwachstum einstellen. Und das sorgt dafür, dass das Getreide stabiler wird. Das heißt, wenn der Sturm aufkommt, dann fällt das nicht alles zusammen und kann nicht mehr geerntet werden, sondern es ist kurz genug, damit es stehen bleibt. Diese Halmverkürzer werden relativ spät gespritzt. Meistens ist das eigentlich so kurz vor der vor der Reife. Das ist ein Problem, weil die dann sehr oft auf dem Stroh noch drauf sind und natürlich eine Zusatzbelastung für den Stoffwechsel darstellen.

Also wenn es irgendwie geht, ist es schön, wenn man Stroh bekommt, was nicht mit Halmverkürzern gespritzt ist und möglichst auch nicht mit Unkrautvernichtern gespritzt ist. Das kommt halt auch wieder ein bisschen auf die Landwirtschaft an, auf das Getreide, was angebaut wird und vieles mehr. Das hat also viele Faktoren. Da kann man einfach mal ein bisschen nachhaken, mit was das alles gespritzt worden ist, wann es gespritzt worden ist, wie oft es zwischendurch geregnet hat. Das hat alles Einfluss darauf, wie viel Rückstände im Stroh sind.

Optimal ist es natürlich, wenn man Stroh vom Biobauern bekommt. Das ist aber gar nicht so leicht zu kriegen, denn die meisten Biohöfe sind so gerechnet, dass sie ihr Stroh auch gleich wieder selber als Einstreu und Futtermittel verwenden, so dass sie gar nicht unbedingt was übrig haben zum Verkaufen.

Bio-Stroh

Aber Bio-Stroh hat natürlich den absoluten Vorteil, dass es spritzmittelfrei ist. Da muss ich mir von der Seite keine Gedanken machen. Beim Bio-Stroh haben wir häufiger das Problem, dass wir Schimmel drin haben. Dadurch, dass ja keine Unkrautvernichter gespritzt werden, haben wir viele andere Pflanzen, die auf den Getreidefeldern wachsen. Und man muss bei Biohöfen das Stroh eigentlich genauso trocknen lassen wie Heu. Also wenn man gedroschen hat, muss man das ganze liegen lassen, muss es trocknen. Gegebenenfalls muss man es noch mal wenden, damit die anderen Pflanzen, die in dem Getreide gewachsen sind, auch durchtrocknen können, bevor man die Ballen presst. Ansonsten bringen die zu viel Feuchtigkeit rein und dann haben wir immer Schimmel im Stroh. Da muss man ein Auge drauf haben.

Strohsorten

Haferstroh

Von den Strohsorten ist es so, dass erfahrungsgemäß von den meisten Pferden am liebsten Haferstroh gefressen wird. Haferstroh ist auch das, was meistens am geringsten spritzmittelbelastet ist. Das kommt daher, dass es meistens nicht so hoch wird, dass man also sowieso schon keine Halmverkürzer braucht. Haferstroh schmeckt außerdem den Pferden sehr lecker

Von der Zusammensetzung her gibt es dann immer viele Diskussionen. Wie viele Mineralstoffe, wie viel Eiweiß usw. ist da drin. Das kann man in der Gesamtration aber relativ vernachlässigen. Also da hat das Heu mit seiner Zusammensetzung einen viel größeren Einfluss auf den Stoffwechsel des Pferdes als das Stroh.

Achtet darauf, dass ihr Stroh einer guten Qualität kriegt. Möglichst wenig Spritzmittel, möglichst kein Schimmel drin. Und dann ist es eigentlich von der Zusammensetzung, von der Nährstoffzusammensetzung, egal ob das jetzt ein Haferstroh oder ein anderes ist. Haferstroh wird also sehr gern gefressen.

Weizenstroh

Auch Weizenstroh fressen die meisten Pferde sehr gerne.

Gerstenstroh hatte früher einen sehr schlechten Ruf, weil man immer gesagt hat, dass die Grannengerste diese sehr langen Grannen hätte, die würden den Magen Darm Trakt reizen und den Pferden Probleme machen.

Gerstenstroh

Das kommt jetzt sehr darauf an, wie das Getreide gedroschen ist. Ihr habt teilweise wirklich Gerstenstroh, wo ihr noch sehr lange Grannen drin sind. Das würde ich dann tatsächlich eher nicht verfüttern. Manchmal habt ihr aber auch Gerstenstroh, was so durchgedroschen ist, dass man schon gar nicht mehr sehen kann, dass das mal Gerstenstroh war, weil die Grannen komplett kleingehäckselt sind. Und in dem Fall können die ja dann auch Gerstenstroh fressen, wenn das halt eine entsprechend gute Qualität hat. Also da einfach schauen, wie ist es.

Roggenstroh

Roggenstroh wird von den meisten Pferden nicht so gerne gefressen. Das bleibt dann meistens liegen. Das kann man tatsächlich eher als Einstreu verwenden.

Wobei das jetzt auch nicht so saugfähig ist. Also Roggenstroh hat eher nicht so einen tollen Wert und schon gar nicht einen guten Futterwert.

Dinkelstroh

Dinkelstroh fressen die meisten Pferde auch ganz gerne. Also wenn man so was bekommt, ist das natürlich auch eine gute Alternative.

Qualität ist wichtiger als die Sorte

Aber meistens ist die Qualität tatsächlich wichtiger als die Sorte. Also ob es schimmelbelastet oder spritzmittelbelastet ist. Achtet da mit größerem Fokus drauf. Und ob ihr dann Haferstroh oder Weizenstroh füttert, das macht jetzt nicht so den Unterschied bei den meisten Pferden.

Alternative zu Stroh

Wenn ihr keine gute Strohqualität bekommt, dann kann man sich natürlich auch anders behelfen. Beim Stroh ist es im Prinzip sehr wichtig, dass die Pferde die Holzfaser bekommen. Und Holzfaser finden wir natürlich auch in Ästen und Zweigen. Das heißt gerade im Herbst und Winter, wenn sehr viele Bäume geschlagen werden, wenn Büsche zurückgeschnitten werden, könnt ihr sehr gut Äste und Zweige verfüttern an die Pferde. Das heißt jetzt nicht, dass man die Thuja Hecke zurück schneidet und das den Pferden rein schmeißt.

Ihr müsst natürlich darauf achten, dass das nicht von giftigen Pflanzen stammt. Was ist nicht giftig? Da gehört eine ganze Menge dazu. Zum Beispiel Weide wird im Winter immer zurückgeschnitten, weil sie wie Unkraut wächst. Weide kann man sehr gut füttern, allerdings nicht in allzu großen Mengen, weil sie etwas blutverdünnend wirkt. Aber in kleinen Mengen gehört es mit zu den beliebtesten Hölzern, die man verfüttern kann.

Hasel

Hasel wird sehr gerne gefressen. Hasel wird auch meistens im Herbst/ Winter zurückgeschnitten, weil er ja auch sehr stark wächst. Das kann man auch sehr gut verfüttern.

Baumzweige

Ihr könnt auch mal Birkenzweige reinschmeißen. Birkenäste werden meistens nicht so gerne gefressen, wenn sie zu dick werden, weil die Rinde offenbar den meisten Pferden nicht so gut schmeckt. Dasselbe gilt auch für Birkenstämme. Wenn man also eine umgefallene Birke klein macht und sie in den Auslauf reinschmeißt, bleibt die oft liegen und die Pferde gehen gar nicht ran, weil die Rinde offensichtlich nicht besonders lecker ist. Da, wo die Rinde kaputt gegangen ist, vielleicht durch einen Sturz oder weil es geborsten ist, da wird dann das Holz tatsächlich gern gefressen. Also Birkenholz scheint lecker zu sein. Birkenrinde eher nicht so. Aber wenn man so kleine Zweige rein schmeißt, wenn man die Birke zurückgeschnitten hat, wird das auch gerne gefressen.

Ihr könnt auch mal einen Buchenzweig aus dem Wald mitbringen und füttern. Buchecker sind giftig für Pferde. Aber Buchenholz und Laub dürfen die Pferde durchaus fressen. Das kann man also durchaus geben.

Man kann auch hier oder da mal einen Tannen- oder einen Fichtenzweig reinschmeißen. Auch Nadelholz wird manchmal sehr gerne geknabbert. Hier einfach mit der Menge ein bisschen aufpassen. Die haben halt doch durch die Harze einen hohen Anteil von ätherischen Ölen. Und wenn man jetzt versucht, die Pferde mit Fichten und Tannenzweigen zu ernähren, dann wird es irgendwann problematisch damit. Aber hier und da mal ein Zweig mit reingeschmissen, wird von den Pferden ganz gerne genommen.

Tannenbaum

Dasselbe gilt natürlich auch für das Thema Weihnachtsbaum. Hat man ja immer wieder die Frage kann man den reinschmeißen zum Füttern oder nicht? Hier kommt es auf darauf an, wo dieser Weihnachtsbaum her stammt. Wenn ihr den vom heimischen Förster aus dem Wald geholt habt, dann könnt ihr den in aller Regel verfüttern. Also nachdem ihr das Lametta abgemacht hat. Natürlich könnt ihr den verfüttern.

Wenn der aus dem Tannenbaumdiscounter kommt, dann würde ich davon eher abraten. Die Bäume, die über den Tannenbaum-Discount verkauft werden, sind sehr oft spritzmittelbelastet, manchmal auch mit Sprühfarbe eingesprüht. Also das sollte man tatsächlich lieber nicht verfüttern. So einen Weihnachtsbaum dann doch lieber entsorgen oder verfeuern, aber nicht an die Pferde verfüttern. Aber was an Tannenbäumen aus dem heimischen Wald kommt, das könnt ihr verfüttern. Wenn ihr den Weihnachtsbaum reingeschmissen habt, dann knabbern die Pferde immer sehr gerne dran rum und dann bleibt immer so ein Weihnachtsbaumgerippe liegen. Also der Stamm und die abgeknabberten Äste. Die Äste, die werden teilweise nadelscharf geknabbert. Räumt deswegen bitte das Gerippe zeitnah vom Auslauf weg, wenn die Äste weg sind.

Ich habe jetzt schon zweimal Fälle gehabt, wo Pferde dann beim Spielen in dieses Gerippe reingesprungen sind und dann hat sich so ein Ast zwischen Röhrbein und Sehne gebohrt. Das gibt ganz schmutzige Verletzungen, das möchte man nicht. Also ja, ihr könnt den Weihnachtsbaum verfüttern, aber bitte dann das Gerippe auch zügig wieder wegräumen und entsorgen. Der wird dann sowieso irgendwann nicht mehr weiter geknabbert. Das kann man also sehr gut als Alternative machen. Das kann man auf den Auslauf schmeißen, das kann man auch seinem Pferd mal in der Box in die Ecke legen oder auf den Boxen Paddock rauslegen.

Geeignete Büsche und Bäume

Ein paar Äste Zweige werden sehr gerne genommen. Wenn noch ein bisschen Laub dran ist, dann noch umso lieber. Schaut einfach. Es gibt im Internet Listen Welche Büsche und Bäume sind für Pferde geeignet? Welche sollte man vermeiden? Was ist giftig? Und da könnt ihr euch dann informieren und könnt dann schauen, was wächst in eurer Umgebung oder auch mal mit dem lokalen Förster sprechen. Was dürft ihr euch hier und da aus dem Wald holen, um es dann den Pferden zu geben?

Zusammenfassung Stroh

Ansonsten eben Stroh ja, aber nicht als Heu Ersatz Stroh. Immer nur in Maßen füttern, dann wird es sehr gerne genommen. Nicht nur im Winter, sondern auch im Sommer. Zur Weide Saison nehmen die Pferde Stroh immer sehr gerne, um sich ihre Peristaltik richtig einzustellen, aber eben nicht im Übermaß. Da gibt es dann irgendwann Gesundheitsprobleme.

Ja, ich hoffe, das war wieder interessant und spannend für euch. Ich hoffe, ihr habt eine neue Perspektive gekriegt, eine neue Idee, wie ihr die Fütterung entsprechend artgerecht gestalten könnt. Wenn ihr noch Fragen habt, ob jetzt zum Thema Strohfütterung oder auch zu anderen Themen, dann schreibt uns gerne eine E-Mail an office@sanoanimal.de. Wir nehmen solche Themen auf und werden gucken, dass wir die in Texte oder in Podcasts gießen und beantworten euch dann auch gerne eure Fragen. Und wenn euch der Podcast gefallen hat, dann freuen wir uns natürlich, wenn wir von euch einen Daumen hoch kriegen und ihr uns auch weiterempfiehlt.