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Kryptopyrrolurie (KPU) ist eine mittlerweile leider sehr weit verbreitete Entgiftungsstörung bei Pferden. Die Ursache dafür liegt in einer gestörten Darmflora.

Diese hilfreichen Mikroorganismen verdauen nicht nur die Cellulose aus Heu und Weidegras, sondern stellen auch eine Menge für das Pferd wichtiger Nährstoffe her. Dazu gehören essentielle Aminosäuren und aktivierte Vitamine. Insbesondere aktiviertes Vitamin B6 in Form von Pyridoxal-5-Phosphat benötigt die Leber des Pferdes, um Abfallstoffe und Giftstoffe effektiv „entschärfen“ und ausscheidbar machen zu können.

Blutentnahme beim Pferd
Das erste auffällige Zeichen im Blutbild: Selenmangel und ein Zinkwert, der im Bereich des unteren Grenzwerts liegt. ©Charlymorlock / AdobeStock

Kommt es zu Störungen der Darmflora, zum Beispiel durch Heulagefütterung, durch zu lange Futterpause oder kurze Strukturfutteranteile („Häcksel“), kann es zu Fehlgärungen und damit zu einer Verschiebung des sensiblen Darmmilieus kommen. Auch Stress scheint hier eine wichtige Rolle zu spielen.

Ist die Darmflora erst mal aus dem Gleichgewicht geraten, steht dem Pferd nicht mehr genügend P5P zur Verfügung, um in der Leber die Entgiftung normal ablaufen zu lassen. Der Stoffwechsel nutzt jetzt Umwege, um wenigstens einen Teil der Gift- und Abfallstoffe zu entsorgen: er koppelt sie an Spurenelemente wie Selen oder Zink.

Das ist häufig auch das erste auffällige Zeichen im Blutbild: Selenmangel und ein Zinkwert, der im Bereich des unteren Grenzwerts liegt. Hier ist eine KPU-Therapie sinnvoll.

Dabei geht es zuerst darum, den Darm wieder so zu stabilisieren, dass die natürlichen Darmsymbionten wieder hochwachsen und so die Fehlkeime verdrängen. Dies erreicht man durch optimierte Fütterungs- und Haltungsbedingungen. Bis die Darmflora aber wieder komplett normal arbeitet, kann es – je nachdem, wie lange die Störung schon bestand und wie stark die Entgleisung war – teilweise Jahre dauern.

Insbesondere wenn schon Krankheitssymptome wie Sommerekzem, Hufrehe oder eine Cushing-Symptomatik entstanden sind, dauert es oft lange, bis man den Stoffwechsel wieder zurück in seine natürliches Gleichgewicht gebracht hat.

Während dieser Zeit ist unserer Erfahrung nach die Unterstützung mit den Mikronährstoffen sinnvoll, die aufgrund der KPU in den Mangel gehen. Dazu gehört vor allem aktiviertes Vitamin B6, das für die natürliche Entgiftungsfunktion benötigt wird. Aber auch aktiviertes Vitamin B12, das der Körper für die Hämoglobinsynthese ebenso benötigt wie für gesunde Nervenscheiden.

Nicht ohne Grund haben KPU Pferde häufig sehr schlechte Hämoglobin- und Erythrozytenwerte im Blutbild und erscheinen im Training leistungsschwach. Dazu muss der Speicher für das Spurenelement Zink wieder aufgefüllt werden, der durch die KPU angegriffen ist. Hier ist eine Gabe über die normale Versorgung mit Mineralfutter hinaus angebracht.

Weniger bekannt ist die Tatsache, dass die Pferde mit KPU aufgrund der meist chronisch entzündeten Darmschleimhaut auch unter einen Schwefelmangel leiden. Dieser äußert sich dann häufig in schlechtem Hufhorn, mangelnder Qualität oder langsamem Wachstum, in ausbrechenden Hufwänden oder auch in Haut- und Fellproblemen wie schlechtem Haarwechsel, schlechter Fellqualität, dünnem Langhaar oder ekzemigen Veränderungen der Haut.

Okapi HeparKPU forte
Für diese Mikronährstoff-Versorgung bei einer KPU empfehlen wir OKAPI HeparKPU forte©Okapi GmbH

Für diese Mikronährstoff-Versorgung empfehlen wir OKAPI HeparKPU forte, das aufgrund langjähriger Erfahrung mit KPU Therapie bei Pferden entwickelt wurde.

Es enthält neben den für KPU Pferde essentiellen Nährstoffen auch noch ausgewählte Pflanzenextrakte, welche weiterhin stabilisierend auf das Darmmilieu wirken und – im Gegensatz zu den meisten Kräutermischungen – auch langfristig gegeben werden können.

Mehr zum Thema KPU im Sanoanimal Podcast #38 KPU und in der Ringvorlesung KPU